Nach der geplanten Nutzung von 15 Jahren unseres Bewerten Kommandofahrzeugs (KDO1) stand für das Jahr 2020 der Austausch dieses an. Am Beginn des außergewöhnlichen COVID- Jahres war hier nicht ganz klar, ob dies auch alles im Jahr 2020 möglich sein wird. Wie bei der Feuerwehr üblich, lassen wir uns jedoch nicht von äußeren Umständen von den Zielen abhalten und begannen im Februar in einer kleinen Arbeitsgruppe (AG) mit der Planungsarbeit.
Arbeitsgruppe:
OFK: BR Josef Tschematschar
OFK-Stv.: HBI Josef Nocker
Dienstführer: BM Thomas Putz
Beschaffung: BI Arno Kropf
Da einige wichtige Fakten außer Frage/Diskussion standen, konnten wir in der AG schnell in die Detailplanung übergehen. Klar war zum Beispiel das die Größe des Fahrzeugs, deren Antrieb und Motorisierung sehr gut den Anforderungen unserer Feuerwehr entsprechen und daher so beibehalten werden.
Auch die Bedarfsbeladung hat sich zu einem großen Teil bewährt und kann auch so wiederverwendet werden. Natürlich haben wir in der Gruppe auch versucht das eine oder andere Detail zu verbessern und aus unserer Erfahrung zu lernen. So hat sich dann die Idee verfestigt eine andere Raumaufteilung im Fahrgastraum mit je einer Schiebetür Rechts und Links und einen durchgehenden Schreibtisch zu planen.
Nach dem klar war, was wir uns intern von dem Fahrzeug und dem Lieferanten erwarten, konnten wir auf ein paar Lieferanten zugehen und diese um Angebote bitten. Das Ergebnis hiervon waren nun drei Angebote aus dem, in einer internen Bewertung, dann der Bestbieter ermittelt wurde.
Hier ging die Fa. BKP Brandschutz aus Oberalm als Bestbieter hervor. Nun ging es um eine schnelle Abwicklung damit das Fahrzeug wie geplant auch noch im aktuellen Jahr in Dienst gestellt werden kann.
Natürlich gab es einige Abstimmungsrunden und auch einen Rohbau und eine Endabstimmung, bevor dann das Fahrzeug bei der Landesregierung und beim Landesfeuerwehrverband zur Abnahme vorgestellt werden konnte.
Somit gelang es dann, das Fahrzeug am 18.12.2020 dem Einsatzdienst zu übergeben. Dies fand mit einer Einschulung des Ortsfeuerwehrrates durch den Fahrzeuglieferenten und die Aufbaufirma statt. Auch der politisch Verantwortliche Bürgermeister Alexander Stangassinger ließ es sich nicht nehmen das Fahrzeug in Augenschein zu nehmen und dem Dienst zu übergeben.
Daten zum Fahrzeug
Fahrzeug: Mercedes Vito Tourer Pro 119 CDI extra lang
Motorleistung: 140kW/190PS, Allradantrieb
Getriebe: 9 Gang Automatikgetriebe
Arbeitsplatz: Durchgehender Arbeitstisch über die gesamte Fahrzeugbreite, Ausgestattet mit Bildschirm, Drucker, Scanner, Tablet und Konsole ür Funkgeräte
Beladung: Pflichtausrüstung, AS-Pressluftatmer, Schaumlöscher, Taktiktafel, Papierpläne für die wichtigsten Firmen und Objekte, ausreichende Stromversorgung für diverse Geräte mit Akku welche direkt im Fahrzeug geladen werden
Design: Moderne Beklebung, optische und akustische Warneinrichtung in LED
Somit konnte es knapp vor dem Ende des Jahres 2020 doch noch geschafft werden das Fahrzeug in den Einsatzdienst zu stellen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an:
die Stadtgemeinde Hallein unter der Leitung von Bürgermeister Alexander Stangassinger,
die Firma BKP Brandschutz in Oberalm unter der Leitung von Herrn Christoph Bauer,
der gesamten Arbeitsgruppe
für die Finanzierung, die schnelle und problemlose Umsetzung des Projekts und für die zielorientierte und kameradschaftliche Zusammenarbeit.
BI Arno Kropf
AG-Leiter
Am Donnerstag den 17. Dezember 2020 wurde der Löschzug Bad Dürrnberg zu einer Fahrzeugbergung in der Ramsaustraße alarmiert. Bei der Alarmierung war bereits bekannt, dass ein Auto von der Straße abgekommen war und glücklicherweise keine Person verletzt worden ist. Umgehend rückten die Kräfte des Löschzuges mit Tank- und Pumpe Dürrnberg zur Einsatzstelle aus. Im Zuge der Erkundung durch den Einsatzleiter, sowie des ersteintreffenden Gruppenkommandanten wurde die Vorgangsweise zur Fahrzeugbergung besprochen und das LFB-A Dürrnberg mit der Einbauseilwinde positioniert. Mittels Pumpe Dürrnberg wurde das Fahrzeug dann mit größter Vorsichtig aus dem Bachbett gezogen. Aufgrund von starken Schäden am PKW durch das abkommen von der Straße war das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit und wurde sicher am Straßenrand abgestellt. Somit konnten die Kräfte des Löschzuges wieder Einsatzbereit in die Zeugstätte einrücken.
Für die Dauer des Einsatzes war die Ramsaustraße gesperrt, die Dürrnberger Landestraße konnte weiterhin ohne Einschränkungen befahren werden.
Eingesetzte Fahrzeuge LZ: TLF-A 3000, LFB-A
Im zweiten Teil der Onlineschulung für unsere interne Grundausbildung stand das Thema Technischer Einsatz am Programm.
LM Christoph Engelsberger und BI Thomas Krispler referierten virtuell über technische Gerätschaften und deren Anwendungsmöglichkeiten unseres schweren Rüstfahrzeuges.
Mit dabei waren dieses Mal auch Mitglieder der Feuerwehrjugend, welche zu Jahresbeginn in den aktiven Dienst überstellt werden.
Der Wintereinbruch in den Nachtstunden des 03. Dezember 2020 hinterließ auch im Einsatzgebiet der Feuerwehr Hallein seine Spuren.
Um 03:51 Uhr wurde die Hauptfeuerwache der Stadt Hallein zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf die Tauernautobahn A10 FR Salzburg bei Streckenkilometer 12 (Bereich zwischen Almerberg und Urstein) alarmiert.
Es ereignete sich ein Auffahrunfall zwischen zwei Sattelzügen. Ein LKW dürfte lt. Aussagen aufgrund der winterlichen Verhältnisse ins Schleudern gekommen und das Heck eines vor ihm fahrenden Sattelzuges geprallt sein. Der schwer havarierte LKW kam dabei auf der Überholspur beim Fahrbahnteiler zum Stillstand. Beim Eintreffen des Einsatzleiters wurde der Lenker von nachkommenden Verkehrsteilnehmern aus dem Fahrzeug befreit und konnte dem Roten Kreuz zur Erstversorgung übergeben werden. Der Lenker des zweiten LKW´s wurde ebenso einer Erstversorgung unterzogen.
Die primären Aufgaben der anrückenden Feuerwehrkräfte bestanden darin, einen Brandschutz zu errichten und die Unfallstelle abzusichern. Zudem wurde das Schwerfahrzeug gegen Wegrollen mittels Radkeile gesichert und die Batterie abgeklemmt. Um die Dokumente und diverse Wertgegenstände aus dem stark deformierten Fahrerhaus bergen zu können, kamen ein Akku-Kombigerät (Spreizer/Schere) und ein hydraulischer Rettungszylinder zum Einsatz.
Nach dem Eintreffen der ASFINAG und eines Bergedienstes wurde die Einsatzstelle an die Autobahnpolizei übergeben.
Für die Dauer der Arbeiten war die A10 in diesem Bereich nur einspurig befahrbar.
Nach rund eineinhalb Stunden konnte der Einsatz der Feuerwehr beendet werden.
Eingesetzte Kräfte:
KDOA I, KDOA II, VRFA, RLFA 2000, SRFKA, TLFA 3000
Ausgerückte Kräfte: 22
Einsatzleiter: BR Josef Tschematschar
Weiters:
Autobahnpolizei
Rotes Kreuz
ASFINAG
Bergedienst