Geschichte des Halleiner Feuerwehrwesens - von Brandrat Otto Miller
Der erfinderische Menschengeist beschäftigte sich schon frühzeitig, veranlasst durch immer wiederkehrende Feuersbrünste, mit der Verbesserung der Mittel, die dem entfesselten Element Zügel anlegen sollten. Es ist aus der Geschichte bekannt, dass schon Römer Stoßspritzen, sogenannte Siphons, verwendeten, und sich in ihren Legionen organisierte Löscheinheiten befanden.
Für die Stadt Hallein bestand bis 1849 keine eigene Feuerlöschordnung, eine solche wurde am 9. August dieses Jahres geschaffen.
Zu Beginn der sechziger Jahre des 19. Jahrhundert wurden nun, angeregt durch den großartigen Aufschwung, den das freiwillige Feuerwehrwesen in ganz Deutschland genommen hatte, auch im Lande Salzburg Feuerwehren gegründet.
Durch die beachtlichen Erfolge, insbesondere der Salzburger Wehr (1865) wagte es eine kleine Anzahl von Mitgliedern des Halleiner Turnvereins, an eine Feuerwehrgründung zu denken.
Die Gründung der Stadtfeuerwehr Hallein
Bei der Generalversammlung am 17.Juni 1869 erklärten sich 32 Turner bereit, Übungen im Feuerlöschdienst zu pflegen. Die k.k. Salinenverwaltung gestattete die Benützung ihres zweirädrigen Hydrophors für Übungszwecke.
Die erste Übung fand am 26. Juni 1870 unter der Leitung von Benedikt Speckbacher statt.
Am 10. Februar 1871 wurde seitens der Salzburger Landesregierung die Statuten genehmigt, bei der am 18. Juni 1871 stattfindenden Hauptversammlung nahmen erstmals 89 Mitglieder teil, Benedikt Speckbacher wurde zum 1. Kommandant der FF Hallein gewählt.
Im Jahr 1873 verfügte die junge Wehr über folgende Gerätschaften:
- 1 Wasserwagen mit Bottichen und 150 Fuß Schläuche
- 2 Stadt- u. Tragspritzen, je eine Land-, Stelzen- und Abprotzspritze
- 18 Steigerausrüstungen, 8 Steck- und 8 Hakenleitern
- 1 dreiteilige Schiebeleiter, 2 Gesimsböcke und 1 Gesimsleiter
Probleme in den nächsten Jahrzehnten
In den darauf folgenden Jahren wurde die Feuerwehr seitens der Gemeindebürger nur in geringer Weise unterstützt, seitens der Stadtgemeinde war gerade zu eine feindselige Haltung bemerkbar. Pro Jahr erhielt die Wehr nur 50 Kronen Subvention, dies rief in der Führungsriege tiefe Missstimmung hervor. Diese Haltung veranlasste die Stadtgemeinde, die Subvention auf 500 Kronen zu erhöhen.
Ein eigenes Heim
Nach Androhung des Kommandos zum Rücktritt, wurde im März 1910 der Ankauf des sogenannten Oberhofes beschlossen, bis zu diesem Zeitpunkt war die Feuerwehr in einer Garage im Rathaus am Schöndorferplatz untergebracht.
Stolz präsentierte sich 1922 die Feuerwehr Hallein zum 50 Jahr-Jubiläum
Noch vor dem zweiten Weltkrieg hielt die FF Hallein Luftschutzübungen ab
Die Kriegs- und Zwischenkriegszeit
Gleich zu Beginn des 1. Weltkrieges mussten 40 Mitglieder der Wehr zur Kriegsdienstleistung einrücken. Eine Bubenfeuerwehr wurde gegründet und zu leichten Dienstleistungen herangezogen. Stark in Anspruch genommen wurde in diesen Jahren die Rettungsabteilung.
Die Geldentwertung der Nachkriegszeit brachte es mit sich, dass die dringend notwendigen Anschaffungen zu einem schwer lösenden Problem wurden.
Dennoch konnten durch die Sachdemobilisierung 50 Militärblusen und -hosen angeschafft werden.
1924 wurde beschlossen, endlich die Automobilisierung bei der Halleiner Feuerwehr in die Wege zu leiten, zwei Jahre später konnten vom Direktor der Zellulosefabrik ein Personenauto um 45 Millionen (!) Kronen angekauft werden und dieses in einen Rüstwagen umzubauen.
Im Jahr 1926 wurde das Objekt "Thanhof" seitens der Stadtgemeinde angekauft, aus Geldmangel scheiterte jedoch der Umbau zu einem Feuerwehrhaus.
Das Jahr 1932 brachte der Wehr insofern einen Fortschritt, als es ihr gelang, das Bereitschaftszimmer der Zeugstätte mit einer modernen elektrischen Alarmierungsanlage zu versehen, ab diesem Zeitpunkt waren in 22 Wohnungen und zum Teil in den Arbeitsstätten Klingeln installiert, das Zeitalter der "stillen" Alarmierung hatte begonnen.
1936 wurde als zweites Feuerwehrfahrzeug ein "Gräf & Stift" in Dienst gestellt, ebenfalls in diese Zeit fiel die Anschaffung neuer Helme ("Wiener Helm") und einer neuen Tragkraftspritze.
Die im Jahr 1935 eingegliederte Feuerwehr Burgfried wurde 1938 aufgelöst, die Eingemeindung von Dürrnberg und Oberalm brachte die Eingliederung der bis dahin selbständigen Ortswehren mit sich
Der zweite Weltkrieg
Durch den Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 begann eine schwere Zeit, durch die Einberufung vieler Wehrkameraden ergaben sich große Lücken im Mannschaftsstand, welche durch die sogenannten HJ-Feuerwehrscharen aufgefüllt wurden. Aufgrund der kriegsbedingten Umstände wurde auch der Umbau des Thanhofes zur Feuerwehrzeugstätte aufgeschoben, eine bei den Magirus-Werken in Ulm bestellte 24m Leiter wurde ebenfalls nie ausgeliefert.
1939 erfolgte die Indienststellung eines Löschfahrzeuges 15 ?Magirus? mit einer Vorbaupumpe und Tragkraftspritze.
Im Jahr 1941 wurde als drittes Fahrzeug ein "Steyr 200" als Kommandowagen angeschafft, ab 7. April 1941 wurde eine ständige Nachtbereitschaft eingeteilt.
Der 22. März 1943 wurde für die Halleiner Feuerwehr ein Tag anstrengenster Arbeit. In den Nachmittagsstunden brach im Klostergebäude ein Brand aus, der sich rasch ausbreitete und dem mehrere Häuser sowie die Stadtpfarrkirche zum Opfer fielen.
Im Jahr 1944 musste die Wehr zu insgesamt 117 Luftalarmen ausrücken. Ernst wurde es aber erst am 25. April 1945 - also kurz vor Kriegsende - als die US-Luftwaffe den Obersalzberg - Hitlers Residenz im Berchtesgadener Land - bombardierte. Zeitgleich fielen in Hallein und in der Stadt Salzburg zahlreiche Bomben, mit den drei vorhandenen Fahrzeugen stand man auf verlorenen Posten, da zahlreiche Bauernhöfe und Häuser entlang der Eisenbahnstrecke ein Raub der Flammen wurden.
Nach dem Kriegsende im Mai 1945 begann ein mühevoller Aufbau, durch "Organisieren" von Fahrzeugen aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen konnte ein Tanklöschfahrzeug 25 "Henschel" und ein Geländefahrzeug "Steyr 640" mit einer TS 800 in Dienst gestellt werden.
Der Steyr 200 (Kommandowagen) wurde durch die französischen Besatzungsmächte in den letzten Kriegstagen verschleppt.
Ein ebenfalls aus Wehrmachtsbeständen übernommener zweirädriger "Magirusanhänger" und vier komplette Schlauchboote verbesserten den damaligen Ausrüstungsstand beträchtlich.
Neues Leben in der Feuerwehr
Ab 1. August 1945 fanden wieder regelmäßig wöchentliche Übungen statt, 52 Mann waren anwesend und es begann sozusagen der "Neuanfang".
Ein Jahr später konnte ein Tanklöschfahrzeug 15 ?Klöckner? entgegengenommen werden, weiters wurde ein viersitziger Kommandowagen "Tatra"in Dienst gestellt.
Neue Feuerwehrzeugstätte
Im Jahr 1950 feierte man das 80-Jahr Jubiläum, zu diesem Anlaß konnte endlich der Umbau des Thanhof in ein modernes Feuerwehrhaus mit insgesamt sieben Stellplätzen durchgeführt werden, ein Jahr später wurde eine Alarmschalttafel in der Zentrale installiert, 10 Stück Feuermelder in der Altstadt angebracht und die Klingelleitung weiter ausgebaut.
Die "Aufbau"-Jahre
Am 23. Oktober 1955 konnte ein modernes Nebel-Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt werden, dies war das zweite dieser Art im Bundesland Salzburg.
Ein Jahr später erfolgte der Austausch des alten Kommandowagens durch einen VW-Bus.
Im Jahr 1959 ging ein langersehnter Wunsch der Halleiner Feuerwehr in Erfüllung, am 11. Juli wurde eine moderne Metz-Drehleiter mit 25 m Steighöhe mit Wenderohr in Dienst gestellt.
Im Jahr 1960 erfolgte die erste Ausrückung mit der neuen "braunen" Ausgehuniform, im gleichen Jahr wurde mit dem Ankauf von drei Stück Pressluftatmer das Atemschutz-Zeitalter eingeläutet.
1961 erfolgte die Stationierung eines Rüstanhängers seitens des LFV Salzburg in Hallein, zwei Jahre später konnte ein geländegängiges Löschfahrzeug der Marke Unimog übernommen werden.
1961 - 1975
Mit der Indienststellung einer Motorzille und Anhänger 1964 erfuhr der Wasserdienst der Wehr einen kräftigen Aufschwung.
Die feierliche Indienststellung eines Tanklöschfahrzeuges 4000 erfolgte bei der Florianifeier am 4. Mai 1969, ebenfalls in diesem Jahr wurde ein Öl-Alarmfahrzeug des LFV Salzburg in Hallein stationiert.
Vom 11. bis 13. September 1970 wurde das 100-Jahr Jubiläum der Halleiner Feuerwehr entsprechend gefeiert, als Dank erhielt die Wehr ein schweres Löschfahrzeug (Steyr 680).
Die Zahl der Einsätze stieg in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an, zum Beispiel musste im Jahr 1973 zu insgesamt 25 Brand- und 112 technischen Einsätzen ausgerückt werden.
Ein Jahr später wurden die ersten Funkmeldeempfänger angeschafft, ein weiterer Schritt in Sachen "Stiller Alarmierung".
1976 - das Katastrophenjahr
Das Jahr 1976 begann bereits am 4. Jänner mit schweren Sturmeinsätzen, etliche Häuserdächer wurden abgedeckt, die Feuerwehr stand im Dauereinsatz. Anfang Juli standen die Tennengauer Feuerwehren bei einem Waldbrand am Kastenspitz in Golling im Dauereinsatz, noch während die letzten Löscharbeiten in Golling im Gang waren, kam es am Barmstein ebenfalls zu einem Waldbrand. In mühevoller Kleinarbeit - bestens unterstützt durch die Bergrettung - konnte dieser Brand gelöscht werden.
Am 10. August verwandelten andauernde Regenfälle den Kotbach in der Altstadt in einen reißenden Bach, innerhalb kürzester Zeit ergossen sich die Wassermassen in die gesamte Altstadt. Tagelang stand die Halleiner Feuerwehr und die Wehren aus dem gesamten Bezirk im Dauereinsatz.
Steigende Einsätze - vermehrte Gerätschaften
Im Mai 1980 wurde die erste Bezirksnachrichtenzentrale im Bundesland Salzburg für den Bezirk Tennengau in Hallein in Dienst gestellt, zwei Jahre vorher erfolgte die Indienststellung des ersten schweren Rüstfahrzeuges.
Mit Inbetriebnahme der BNZ "Florian Tennengau" erfolgte seitens des LFV Salzburg die Stationierung eines Atemschutz- sowie eines Ölalarmfahrzeuges für den Bezirk Tennengau in Hallein. Ebenfalls wurde eine Strahlenschutzausrüstung in Hallein eingelagert.
Das Jahr 1980 brachte abermals eine Hochwasserkatastrophe mit sich, Teile der Altstadt wurden abermals Opfer des Kotbaches.
In den folgenden Jahren stiegen die Einsatzzahlen auf knapp 300 Hilfeleistungen pro Jahr an, 1983 wurde der Landesfeuerwehrleistungsbewerb in Hallein durchgeführt.
Im selben Jahr konnte ein TLF-A 2500 (Steyr 791) in Dienst gestellt werden und ersetzte den alten Steyr 380 aus dem Jahr 1955.
Im Jahr 1985 wurde die Stadt Hallein abermals von einem Hochwasser heimgesucht, die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl forderte die ein Jahr vorher personell aufgestockte Strahlen-Messdienstgruppe wochenlang.
Eine Rekordzahl an Hilfeleistungen war in diesem Jahr zu verzeichnen, zu insgesamt 355 Hilfeleistungen musste ausgerückt werden.
1986 konnte als Ersatz für das geländegängige Löschfahrzeug (Unimog) ein LF-A (Steyr 691) in Dienst gestellt werden und erhöhte die Schlagkraft der Halleiner Feuerwehr.
1987 wurde Hallein ein eigener Abschnitt im Bezirk Tennengau, seit dem ist der gewählte Ortsfeuerwehrkommandant gleichzeitig auch Abschnittsfeuerwehrkommandant und Funktionär des LFV Salzburg.
Das Jahr 1989 brachte am Fahrzeugsektor folgende Neuerungen: die alte DL 25 aus dem Jahr 1959 wurde gegen eine DLK 23-12 Niederbauweise ausgetauscht, ein neues Kommandofahrzeug wurde genauso wie ein Gefahrgutfahrzeug (LFV Sbg.) in Dienst gestellt.
Abermals eine Rekordzahl an Einsätzen brachte das Jahr 1990 mit sich, 407 Hilfeleistungen musste die FF Hallein in diesem Jahr bewältigen.
Ein Jahr später wurden aufgrund eines weiteren Hochwassereinsatzes im Sommer diese Einsatzzahlen übertroffen, 455 Hilfeleistungen mussten absolviert werden.
Im Jahr 1992 erfolgte die Gründung einer FW-Jugendgruppe, dies war ein wertvoller Beitrag zur Sicherung des Mannschaftsstandes der FF Hallein, zu diesem Zweck wurde aus Eigenmittel der Feuerwehr ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (VW) angeschafft.
Im selben Jahr wurde die gesamte Mannschaft der Hauptwache mit neuen Einsatzjacken Securo 3 der Fa. Rosenbauer ausgestattet.
Neues Feuerwehrhaus in Neualm
Im Jahr 1992 erfolgte der Spatenstich des neuen Feuerwehrhauses im Ortsteil Neualm, zwei Jahre später, im September 1994, konnte man das alte Feuerwehrhaus in der Altstadt verlassen und in die neue Hauptfeuerwache an der Neualmerstraße übersiedeln.
Nach 42 Jahren am alten Standort am Molnarplatz in der Halleiner Altstadt hielt die alte Zeugstätte schon längst nicht mehr den Anforderungen der modernen Zeit stand, teilweise mussten Einsatzgeräte im benachbarten - der noch älteren Zeugstätte - Oberhof eingelagert bzw. eingestellt werden.
Hallein im Zeichen des österreichischen Feuerwehrwesen
Im Rahmen des 16. Bundesfeuerwehrtages waren 1993 die Spitzen der österreichischen Feuerwehren in Hallein anwesend.
Das Universitätssportzentrum in Hallein-Rif war für rund 2.500 Wettkämpfer in 260 Gruppen aus allen österreichischen Bundesländern und 20 Gästegruppen aus dem Ausland Stätte des 7. Bundesfeuerwehrleistungsbewerbes.
Ein Jahr später konnte als Ersatz des SLF-A (Bj.1970, Steyr 680) ein modernes SLF-A auf Mercedes-Fahrgestell in Dienst gestellt werden.
Hochwasser 2002 - auch der Almfluss trat meterhoch über die Ufer
Gefordert wurden die Einsatzkräfte beim Busunglück auf der Dürrnberger-Landesstrasse
Landesjugendlager in Hallein
Zahlreiche Sturmeinsätze
Neues TLF
Neue Fahrzeuge und vermehrte Ausbildungstätigkeit
1995 wurde vom LFV ein Lastwagen (Bj.1984) angekauft, zwei Jahre später wurde mit dem Ankauf eines Schlauchbootes mit Aussenbordmotor und dem Ankauf von neuen Helmen sowie Schutzjacken der Ausrüstungsstand der Zeit angepasst.
Im Jahr 1998 folgte der Austausch des alten TLF-A 4000 aus dem Jahr 1968 gegen ein neues TLF-A 4000 auf MB 1627-Fahrgestell.
Gleichzeitig wurde ein neues Voraus-Rüstfahrzeug des LFV Salzburg in Hallein stationiert, mit dem Ankauf eines Jet-Bootes wurde der Wasserdienst entsprechend aufgerüstet.
Ein Jahr später erfolgte der Startschuss für die Umrüstung aller Atemschutzgeräte auf neue Kohlefaserflaschen.
2000 erfolgte die Indienststellung eines neuen SRF-K (MB Actros) und ersetzte das bereits in die Jahre gekommene SRFK-A aus dem Jahr 1978.
Wieder ein Jahr später erfolgte zum 10-Jahr Bestandsjubiläum der Feuerwehrjugend der Austausch des Mannschaftstransportfahrzeuges, seitens des LFV Salzburg wurde das 1980 in Dienst gestellte Atemschutzfahrzeug für den Bezirk Tennengau gegen ein neues Modell (MB Atego) ausgetauscht.
Im Jahr 2002 wurde die Stadt Hallein von einem "Jahrhundert-Hochwasser" heimgesucht, erstmals seit über 20 Jahren wurde wieder Sirenenalarm ausgelöst, das gesamte Stadtgebiet wurde zum Katastrophengebiet erklärt und erstmals in der Geschichte Zivilschutzalarm mittels Sirenen ausgelöst.
Mit über 600 Hilfeleistungen ging dieses "Hochwasser-Jahr" in die Geschichte des Halleiner Feuerwehrwesen ein.
Bei der im Februar 2002 stattgefunden Kommandanten-Wahl ging OVI Otto Miller, bisheriger Bezirksschriftführer und GK der FF Hallein als neugewählter Ortsfeuerwehrkommandant hervor.
Mit 313 Hilfeleistungen und einen Stundenaufwand von über 25.000 Stunden pendelten sich die Einsatzahlen wieder in einem "normalen" Bereich ein.
Auch in den nächsten Jahren stiegen die Einsatzzahlen an, mit ca. 350 Hilfeleistungen pro Jahr wurde und wird den Mitgliedern der Halleiner Feuerwehr nicht langweilig.
Zum wohl folgenschwersten Einsatz wurde die Halleiner Feuerwehr im August 2004 gerufen, ein Autobus stürzte auf der Dürrnberger Landesstraße ab, sechs Tote und 42 zum Teil schwer verletzte Personen waren das Resultat.
Ein zweites Kommandofahrzeug (Hyundai) erhielt die Halleiner Wehr im Jahr 2004, im selben Jahr wurden weiters ein Öleinsatzanhänger sowie ein Taucheinsatzanhänger in Dienst gestellt.
Ein neues Kommandofahrzeug (VW) wurde 2005 in Dienst gestellt, ein Jahr später erfolgte die Indienststellung eines speziell für Tiefgaragen konzipierten Einsatzfahrzeuges sowie die erste Umstellung auf Basis von Rollcontainer.
387 Hilfeleistungen im Jahr 2005 bedeuteten keinesfalls Langeweile für die Halleiner Feuerwehr.
Ebenfalls in diesem Jahr wurde mit der Restaurierung unserer alten Drehleiter DL 25 aus dem Jahr 1959 - diese stand bis 1989 im Einsatz - begonnen.
Mehr als 4000 Stunden wurden bis zur endgültigen "Fertigstellung" dazu aufgewendet, herausgekommen ist ein wahres Schmuckstück!
Die unzähligen Schneemassen Anfang 2006 hielten auch die Halleiner Feuerwehr auf Trab, jedoch wurden nur die öffentlichen Gebäude von den Schneemassen befreit, dennoch waren unzählige Hilfeleistungen in diesem Bereich zu verzeichnen.
In diesem Jahr konnte abermals ein Ansteigen der Brandeinsätze beobachtet werden, mit insgesamt 432 Hilfeleistungen war das Jahr 2006 wieder ein sehr einsatzreiches Jahr.
Hervorzuheben ist ein gefährlicher Werkstättenbrand bei der Talstation der Zinkenlifte, hier waren eine Propan- und eine Acetylengasflasche von den Kräften der Hauptwache und des Löschzuges Bad Dürrnberg zu bergen bzw. zu kühlen.
Im Juli dieses Jahres stand die Stadt Hallein ganz im Zeichen der Salzburger Feuerwehrjugend. Das 13. Landesjugendlager sowie der 27. Feuerwehrjugendleistungsbewerb wurden von 13. bis 16. Juli in Hallein-Gamp durchgeführt. Dieses Feuerwehr-Großereignis wurde in bewährter Weise von den Verantwortlichen auf Landesebene und insbesondere durch unsere Feuerwehr abgewickelt.Ebenfalls in diesem Jahr begann der Neubau des Feuerwehrhauses für unseren Löschzug Bad Dürrnberg, nach dem im Jahr 2005 ein Maturaprojekt der HTL Hallein als Sieger hervorgegangen war und im Herbst 2005 der Spatenstich stattfand.
Mit November 2006 konnte ein Vorausfahrzeug-Garage in Dienst gestellt werden. Dieses Fahrzeug wurde speziell für Einsätze in Tiefgaragen konzipiert, kann aber auch in den eng verbauten Gassen der Altstadt sowie auf der Tauernautobahn eingesetzt werden.
Auch wurde mit der Anschaffung von drei Rollcontainer (Hochwasserpumpen, Schaummittel) das Kat-Lager den neuen "Gefahren" von Großschadensereignissen Rechnung getragen.
Ebenfalls ist in den letzten Jahren ein Ansteigen der "Brandeinsätze" zu verzeichnen, die Einsatzzahlen in diesem Jahr bewegen sich auf rund 400 zu!
Im Jänner 2007 ging die Freiw.Feuerwehr der Stadt Hallein "online". Mit der neu gestalteten Homepage der Halleiner Feuerwehr ging eine längere Vorbereitungszeit im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu Ende.
Im Dauereinsatz standen am 19. Jänner 2007 und in den darauffolgenden Tagen die Einsatzkräfte des Abschnittes 3 Tennengau - ausgelöst durch den Orkan "Kyrill".
Zahlreiche Hausdächer wurden abgedeckt, umgerissene Bäume versperrten Verkehrswege und stürzten auf Wohnhäuser.
Bei der Wahl des Ortsfeuerwehrkommandanten im Februar wurde abermals der amtierenden Ortsfeuerwehrkommandant BR Otto Miller für weitere fünf Jahre wieder gewählt.
Mit 460 Hilfeleistungen im Berichtsjahr musste abermals ein "Spitzenjahr" verzeichnet werden, der Stundenaufwand pro Mann/Frau betrug 230 Stunden im Jahr - landesweit ein Spitzenwert!
Unter den verschiedensten Einsätzen befanden sich einige gefährliche Brandeinsätze sowie einige schwere Verkehrsunfälle auf der Tauernautobahn.
Trotz der kurzen "Online-Zeit" unserer Homepage konnten wir beim diesjährigen 3. österreichischen Dräger Safety-Homepagewettbewerb insgesamt 5 Helmsymbole mit nach Hause nehmen und erreichten damit österreichweit den 10. Rang.
Im Jahr 2007 konnte als Ersatz für "Last Hallein" ein neues Versorgungsfahrzeug (VF2) auf MB Atego-Fahrgestellt angeschafft werden, ein weiterer Rollcontainer (Sturmeinsatz) vervollständigt das Konzept der rollenden Nachschubeinheiten.
Für den aus dem Jahre 1970 selbst gebauten Anhänger für unsere Schlauchboote konnte nunmehr ein neuer Anhänger in Dienst gestellt werden und vervollständigt den Bereich des Wasserdienstes.
Da die Bauarbeiten am neuen Feuerwehrhauses des LZ Bad Dürrnberg zügig vorangingen, konnte am 15. September dieses Jahres die offizielle Einweihung stattfinden.
Alles in Allem wurde ein funktionelles und zukunftsorientertes Haus errichtet, das den Bedürfnissen des Löschzuges auf lange Sicht gerecht wird.
Zu Ende des Berichtsjahres, am 28.Dezember, musste noch ein grösserer "Umwelt-Einsatz" abgewickelt werden. Heizöl gelangte aufgrund eines technischen Gebrechens an einem Tankwagen in den Kotbach sowie in weiterer Folge in die Salzach. Dies zog einen stundenlangen Einsatz der FF Hallein nach sich, in der Zwischenzeit musste auch noch der Celtic-Biathlon (Beleuchtung, Absperrung) abgewickelt werden.
Gleich zu Beginn des Jahres 2008 fegte der Sturm "Paula" auch über unserer Stadt hinweg. Zahlreiche Hilfeleistungen mussten abgewickelt werden. Drei Tage später fegte "Emma" über unsere Stadt, Einsatzschwerpunkt hierbei war das Keltenmuseum wo ein Großteil des Daches abgetragen wurde und einen Grosseinsatz der Hauptwache nach sich zog.
Die Einsatzzahl verringerte sich zwar auf "nur" 366 Hilfeleistungen, der Stundenaufwand - auch aufgrund vermehrter Ausbildungstätigkeit - betrug abermals weit mehr als 30.000 Stunden!
Anlässlich der Florianifeier wurde BR Matthias Milles, dieser war 10 Jahre Ortsfeuerwehrkommandant und stand nach wie vor als Bereitschaftsoffizier im aktiven Feuerwehrdienst, zum Ehren-Ortsfeuerwehrkommandant der Freiw.Feuerwehr der Stadt Hallein ernannt.
Das Jahr 2009 beschwerte der Stadt Hallein mal keine "Großschadensereignisse". Dennoch konnte man sich über Arbeitsmangel nicht beklagen. Die Einsatzahlen beliefen sich auf 380 Hilfeleistungen, der Stundenaufwand betrug aber abermals über 33.000 Stunden.
Im Juli 2009 musste anlässlich der Hagelkatastrophe im nördlichen Flachgau ausgerückt werden, an drei Tagen stand die FF Hallein mit mehreren Fahrzeugen sowie weit über 40 Feuerwehrleuten im Dauereinsatz.
Nach über zweijähriger Vorbereitungs- sowie Probezeit konnte im Juni endlich die neue Einsatzbekleidung "PBI-Matrix" für die gesamte aktive Mannschaft der Hauptwache sowie des Löschzuges Bad Dürrnberg übernommen werden. Die alte Einsatzbekleidung aus dem Jahr 1996 entsprach schon längere Zeit nicht mehr den Anforderungen und wurde nach Inkraftreten der neuen Richtlinien des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg in der Farbe "Sandgelb" angekauft. Die Finanierung von über € 130.000,-- wurde zur Gänze seitens der Stadtgemeinde Hallein übernommen. Zusätzlich wurde auf allen Einsatzfahrzeuge neue Adalit-Lampen aufgepackt und ersetzten die alten Handlampen.
Auch konnte in diesem Jahr das aus dem Jahr 1983 alte Tanklöschfahrzeug (Tank 1 Hallein) gegen ein modernes Tanklöschfahrzeug TLFA-3000 der Marke MB 1629 mit Seiwald-Aufbau ausgetauscht werden.
Die nicht mehr zu verwendende Abschleppachse wurde ebenfalls durch eine neue Abschleppachse ausgetauscht.
Im Bereich der notwendigen Aus- und Weiterbildung wurde ein Schwerpunkt "Innenangriff" gesetzt, mit einer zweitägigen Ausbildung in einem feststoffbefeuerten Container konnte für alle AS-Geräteträger ein realistisches Szenario geschaffen werden.
Wie in allen Jahrzehnten davor - die FF Hallein nahm seit 1955 an allen Landesfeuerwehrleistungsbewerben teil - nahmen in diesem Jahr erstmals fünf Bewerbsgruppen der Hauptwache und des Löschzuges am Landesbewerb in Henndorf teil!
Eine spezielle Schulung "Gasflaschen-Brand" konnte ebenfalls von allen Gruppen- und Zugskommandanten absolviert werden.
Zwei Abnahmen der technischen Hilfeleistungsprüfung sowie die Teilnahme von drei AS-Trupps an der Atemschutzleistungsprüfung rundeten das Ausbildungsjahr ab.
Im Bereich des Wasser/Tauchdienstes konnte ein weiterer Feuerwehrtaucher die Prüfung zum ÖBFV-Lehrtaucher absolvieren.
Im Bereich der Alarmierung wurde mit dem Ankauf der ersten digitalen Funkmeldeempfänger das digitale Zeitalter eingeläutet.
Im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung konnte im Jahr 2010 ein weiterer Schwerpunkt gesetzt werden. Mit dem Ankauf von 90 Stück neuer Einsatzhelme der Fa. MSA-Auer konnten die freiwilligen Feuerwehrfrauen/männer der Hauptwache ausgestattet werden. Der Ankauf von speziell für den technischen Einsatz zu verwendenden Handschuhen vervollständigte diesen Bereich der Ausrüstung.
Kommandanten und deren Stellvertreter
Jahre | Ortsfeuerwehrkommandant | Ortsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter |
1870 - 1871 | Benedikt SPECKBACHER | Alois Oedl |
1871 - 1872 | Benedikt SPECKBACHER | |
1872 - 1875 | Josef SCHÖNDORFER | |
1875 - 1878 | Benedikt SPECKBACHER | |
1878 - 1882 | Alois ERLACHER | |
1882 - 1890 | Benedikt SPECKBACHER | |
1890 - 1901 | Jakob FISCHER | Anton Kriechhammer |
1901 - 1911 | Josef STROHMAYER | Anton Eichhorn |
1911 - 1923 | Anton EICHHORN | Anton Engl |
1923 - 1925 | Josef STROHMAYER | Anton Engl bis 1924, Heinrich Erlach |
1925 - 1935 | Heinrich ERLACH | Franz Ritzberger bis 1928, Karl Rathgeb |
1935 - 1938 | Dr. Robert DIRNBERGER | Anton Gutmann |
1938 - 1963 | Anton GUTTMANN | Karl Zuchristian |
1963 - 1970 | Karl ZUCHRISTIAN | Hans Rathgeb |
1970 - 1980 | Rudolf STROBL | Georg Schnöll |
1980 - 1990 | Matthias MILLES | Anton Brandauer |
1990 - 1995 | Anton BRANDAUER | Hermann Wallner |
1995 - 1997 | Anton BRANDAUER | Matthias Milles |
1997 - 2002 | Josef TSCHEMATSCHAR | Rudolf Strobl jun. |
2002 - 2007 | Otto MILLER | Josef Kloiber |
2007 - 2012 | Otto MILLER | Rudolf Strobl jun. |
2012 - 2015 | Rudolf WESSELY | Josef Tschematschar jun. |
2015 - 2024 | Josef TSCHEMATSCHAR jun. | Josef Nocker |
seit 2024 | Sebastian WASS | Gerald Lindner |