Feuerwehr trainiert Ernstfall gemeinsam mit Gefahrgutzug Tennengau
Am 24.10.2025 fand im Gewerbegebiet Puch eine groß angelegte Gefahrgutübung der Feuerwehr Puch in Zusammenarbeit mit dem Gefahrgutzug Tennengau statt. Ziel der Übung war es, unter realistischen Bedingungen das Vorgehen bei einem komplexen Gefahrstoffaustritt zu trainieren und die Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Einsatzkräften und den Spezialkräften des Gefahrgutzuges zu vertiefen.
Übungsannahme: Austritt einer brennbaren Flüssigkeit und Beschädigung eines Gefahrstoffgebindes
Als Ausgangslage wurde ein Unfall in einem Gewerbebetrieb simuliert: Beim Absetzen einer Palette mit einem Gabelstapler wurde ein IBC-Behälter mit einer brennbaren Flüssigkeit beschädigt. Gleichzeitig kam es zur Beschädigung einer zweiten Palette, auf der sich ein Gebinde mit einem festen Stoff – Natriumhydroxid – befand. Dadurch entstand eine gefährliche Mischung aus flüssigen und festen Stoffen mit chemischer Reaktionsgefahr.
Mehrere Mitarbeiter wurden durch den Vorfall im Gefahrenbereich eingeschlossen, wodurch die Einsatzkräfte vor eine anspruchsvolle und realitätsnahe Lage gestellt wurden.
Einsatz der Feuerwehr Puch nach GAMS-Regel
Die Feuerwehr Puch übernahm die Erstmaßnahmen nach der sogenannten GAMS-Regel (Gefahr erkennen – Absperren – Menschenrettung – Spezialkräfte nachfordern). Nach der Erkundung der Lage wurde der Gefahrenbereich großzügig abgesperrt, die Erstversorgung der betroffenen Mitarbeiter eingeleitet und zwei verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet.
Parallel dazu wurde ein provisorischer Not-Dekontaminationsplatz eingerichtet, um eine mögliche Kontamination der Einsatzkräfte rasch behandeln zu können.
Gefahrgutzug Tennengau unterstützt mit Spezialausrüstung
Nach der Alarmierung des Gefahrgutzuges Tennengau übernahm dieser die weiteren Maßnahmen im Gefahrenbereich. Die Spezialeinheit errichtete eine vollwertige Dekontaminationsstraße („Eigendeko“) und rüstete mehrere Trupps mit Chemikalienschutzanzügen der Schutzstufen 2 und 3 (CSA 2 und CSA 3) aus.
Im Rahmen der weiteren Lagebewältigung wurde der beschädigte IBC-Behälter zunächst mit einem Dichtkeil provisorisch abgedichtet, um den weiteren Austritt der brennbaren Flüssigkeit zu stoppen. Danach erfolgte eine präzise Erkundung der Schadensstelle, um Art und Umfang des Gefahrstoffaustritts festzustellen.
Mit speziellen Messgeräten wurde die Umgebungsluft auf das Vorhandensein explosionsfähiger Gase überprüft, um ein Zündrisiko auszuschließen. Im Anschluss wurde die brennbare Flüssigkeit aus dem beschädigten Behälter kontrolliert umgepumpt. Die ausgetretenen Stoffe – eine Mischung aus Flüssig- und Festanteilen – wurden geborgen, gebunden und fachgerecht für die Entsorgung vorbereitet.
Abschluss und Nachbesprechung
Nach Abschluss der technischen Maßnahmen mussten alle eingesetzten Trupps die Dekontaminationsstraße durchlaufen, um eine Kontaminationsverschleppung sicher auszuschließen.
In einer abschließenden Übungsnachbesprechung betonten die Verantwortlichen die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Ortsfeuerwehr Puch, dem Gefahrgutzug Tennengau sowie den unterstützenden Kräften. Die Übung zeigte, wie wichtig regelmäßige Schulungen und realitätsnahe Szenarien sind, um im Ernstfall schnell, sicher und effizient reagieren zu können.
Eingesetzte Fahrzeuge FF Puch:
MTFA, TLFA 3000, RLFA 2000
Eingesetzte Fahrzeuge Gefahrgutzug Tennengau:
KDOFA Hallein, TLFA 4000 Hallein, VF Hallein, Gefahrgut Tennengau, Atemschutz Tennengau, TLFA 3000 Abtenau, RLFA 2000 AustroCel mit Pulveranhänger
Gesamtübungsleiter: OBI Florian Hofmann (FF Puch)
Gefahrgutzug Kdt – EAKDT Gefahrgut: HBI Gerald Lindner (BSB Gefahrgut/Messdienst)
EAKDT DEKO: BM Peter Sandtner (FF Abtenau)
EAKDT Personal: OVI Christof Engelsberger (BSB Atem-/Körperschutz)
Die Feuerwehr Hallein wurde am 18. Oktober 2025 um 13:28 Uhr zu einem Gasaustritt im Untergeschoss einer Gewerbehalle alarmiert. Vermutlich dürfte bei Arbeiten die Hauptleitung beschädigt worden sein. Zum Zeitpunkt der Alarmierung befanden sich keine Personen mehr im Haus.
Der Atemschutztrupp des VRFA-Tunnel begann mit Messungen, während parallel versucht wurde, die Gasleitung vom Tank 2 (TLFA 4000) aus abzusperren. Polizei, Rotes Kreuz und die Salzburg AG trafen am Einsatzort ein. Löschleitungen wurden aufgebaut und weitere Messungen durchgeführt, während die Salzburg AG die Gasversorgung großflächig absperrte. Aufgrund sehr hoher Gaskonzentration hinter einer Brandschutztüre wurde das angrenzende Wohngebäude evakuiert.
Die Feuerwehr erkundete die Austrittsstelle, sperrte die Brandschieber ab und setzte ein Be- und Entlüftungsgerät ein, um die Gaskonzentration im Keller abzusaugen. Der Zugang zur Gewerbehalle erfolgte über ein gekipptes WC-Fenster; anschließend wurde eine Brandschutztüre geöffnet, um die Halle zu belüften und freizumessen.
Nach der Entleerung der Gasleitung erfolgte die Freimessung der Wohnungen, des Kellers und der Gewerbehalle. Im Anschluss erfolgte eine gemeinsame Begehung der Einsatzstelle mit Polizei, BH und der Salzburg AG sowie eine Begutachtung des Schadens durch die Mitarbeiterin der Halle. Die evakuierten Personen wurden durch das Rote Kreuz betreut. Der Einsatz konnte erfolgreich abgeschlossen und die Einsatzstelle an die Salzburg AG übergeben werden.
Eingesetzte Kräfte:
Fahrzeuge: KDOFA, KDTFA, VRFA-Tunnel, RLFA 2000, TFLA 4000, VF, GSF
Ausgerückte Kräfte: 24
Einsatzleiter: BR Sebastian Wass
Weiters:
Rotes Kreuz Hallein
Polizeiinspektion Hallein
Salzburg AG
Übungsart: Technische Übung
Eingesetzte Fahrzeuge LZ: TLFA 3000 Tank Dürrnberg, LFA Pumpe Dürrnberg Übungsleiter: OLM Michael Höllbacher
Am Donnerstag, den 16. Oktober 2025, führte der Löschzug eine Übung zum Thema „Rettung aus Höhen“ durch. Das Übungsszenario basierte auf einem abgestürzten Paragleiter, der in einem steilen Waldstück in den Ästen eines Baumes hängen geblieben war und gerettet werden musste.
Nach einer kurzen Lagemeldung des Übungsleiters rückten die Kräfte von Tank- und Pumpe Dürrnberg umgehend zur Einsatzstelle aus. Aufgrund der fortgeschrittenen Dunkelheit war es zu Beginn schwierig, die genaue Position des verunglückten Gleitschirmpiloten zu bestimmen. Zur Unterstützung der Suche wurden mehrere Trupps mit Handlampen und Wärmebildkameras ausgerüstet und in das Waldgebiet entsandt.
Die Person konnte schließlich in mehreren Metern Höhe, eingeklemmt in den Ästen eines Baumes, lokalisiert werden. Unverzüglich wurde mit der Rettung des Piloten begonnen. Zunächst wurde das tragbare LED-Beleuchtungssystem in Stellung gebraucht, um so eine ausreichende Ausleuchtung der Einsatzstelle sicherzustellen. Anschließend wurde die zweiteilige Schiebeleiter aufgestellt, um den Zugang zum Patienten zu ermöglichen. Der Paragleiter wurde daraufhin vorsichtig mithilfe des Rollgliss aus dem Baum gerettet.
Nach der erfolgreichen Rettung konnte das Übungsziel als erreicht betrachtet werden. Die Übung verdeutlichte die Bedeutung von Teamarbeit sowie den sicheren Umgang mit technischen Hilfsmitteln bei Rettungen aus Höhenlagen.
Übungsart: Brandübung
Eingesetzte Fahrzeuge LZ: TLFA 3000 Tank Dürrnberg, LFA Pumpe Dürrnberg
Übungsleiter: LM Lukas Gruber
Übungsannahme der Übung am Donnerstag, den 9. Oktober 2025, war eine Tragehilfe für das Rote Kreuz.
Beim Eintreffen von Tank Dürrnberg und Pumpe Dürrnberg an der Übungsstelle konnte jedoch zusätzlich zur verletzten Person am Dach, eine starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude wahrgenommen werden, in dem außerdem noch eine Person als vermisst galt.
Die Mannschaft des Tank Dürrnberg begann daher unmittelbar nach dem Eintreffen mit dem Ausrüsten eines Atemschutztrupps und führte anschließend die Brandbekämpfung sowie die Personenrettung der
vermissten Person im Bereich des Brandherdes durch. Nach der erfolgreichen Personenrettung wurde das Gebäude weiter durchsucht und schließlich druckbelüftet. Parallel dazu begann die Mannschaft des Tank
Dürrnberg mit der Brandbekämpfung von außen mittels C-Hohlstrahlrohr. Die Besatzung der Pumpe Dürrnberg kümmerte sich währenddessen um die gesicherte Rettung der verletzten, jedoch noch gehfähigen Person vom Dach des Gebäudes.
Nach erfolgreicher Brandbekämpfung und abgeschlossener Personenrettung konnten die Kräfte des Löschzuges wieder ins Feuerwehrhaus einrücken.